Das moderne Ulm verdankt seinen Wohlstand der Industrie. Erfindungen und Weiterentwicklungen technischer Innovationen spielten dabei eine wichtige Rolle: Mitte des 19. Jahrhunderts erhielten Ulmer Erfinder bereits zwei Patente pro Jahr. Wichtiger für die industrielle Entwicklung war aber oft die rasche Einführung neuer Maschinen und Verfahren in die Produktion. Auch hier waren Stadt und Region schon vor 180 Jahren „Spitze im Süden“: In Ulm wurde die erste Dampfmaschine und die erste englische Drehbank Württembergs eingesetzt und hier entstanden auch Deutschlands erste Messingfabrik sowie die Anfänge der Zementfabrikation. Später wurde Ulm ein Zentrum der Nutzfahrzeug-Industrie, vor allem Magirus und Kässbohrer sind hier zu nennen. Neue Kompetenzen kamen nach 1945 hinzu: Elektrotechnik, Feinmechanik, Pharmazie, Medien, software u. v. a. mehr. Diese Erfolgsgeschichte wird heute fortgeschrieben, nicht zuletzt durch die Leistungen der Hochschulen und der Wissenschaftsstadt.


Am Horizont zeichnet sich heute schon eine Einrichtung ab, in der dieses Wissen aufbereitet und in kompakter Form langfristig präsentiert wird. In der die Erzeugnisse von Gestern, wenn auch nicht alle im Original, aber doch viele in bewegter medialer Form begreif- und erfahrbar werden. Ein Ort, an dem die Zeitzeugen von Gestern zu Wort kommen, weil wir sie rechtzeitig befragt haben. Dazu sollten wir unsere immensen technischen Möglichkeiten nutzen.
Was wäre, wenn uns heute ein gewisser Albrecht Ludwig Berblinger "live-medial" erzählen würde, wie er sich am Ulmer Michelsberg durch die Lüfte bewegt hat, was er dabei gedacht und gefühlt hat? Und als er an der Adlerbastei vom Podest sprang, ob er da bereits ahnte, wie dieser Flug für ihn enden würde?!
Es geht um Geschichte(n), die Technik geschrieben hat, die Technik heute schreibt und die Technik in Zukunft schreiben wird.
RTG - der Vorstand